CDU Gemeindeverband der VG Wörrstadt

Umwelt und Energie

Seit über 10 Jahren gibt es den Energie- und Servicebetrieb Wörrstadt (ESW) in unserer Verbandsgemeinde als Anstalt des öffentlichen Rechts, welcher Dienstleister für die Gemeinden und unsere VG ist. Die VG Wörrstadt ist „Modellkommune Erneuerbare Energien“ und der ESW betreibt z.B. ein eigenes Windrad, Fotovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerke, Strom- und Gasnetze, die komplett auf LED umgestellte Straßenbeleuchtung, Ladestationen oder WLAN-Hotspots. Die beschlossenen Klimaschutzkonzepte zur Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und die Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 75 % bis zum Jahr 2023 (ohne den Verkehrssektor), die Einstellung einer Klimaschutzmanagerin und von Quartiersmanagern, Energieberatungen für die Bürgerinnen und Bürger, ein Klimaschutzförderprogramm, die energetische Sanierung der Gebäude und die Unterstützung von Bürgerphotovoltaikanlagen im Rahmen dieser Initiative, wurden umgesetzt und sind auch weiterhin die Projekte der kommenden Jahre im Energiebereich. Das Klimaschutzkonzept gilt es nun neu zu bewerten, fortzuschreiben und die Verwaltung zur klimaneutralen Verwaltung bis 2035 weiterzuentwickeln. Mit dem, durch Fotovoltaik und Windkraft erzeugten Strom auf dem Gebiet der VG, deckt sie heute nahezu 200% ihres Stromverbrauches. Dieses Ziel, mehr bilanziell zu erzeugen als verbraucht wird, wurde bereits 2012 und nicht wie geplant 2017 erreicht.

Im Bereich der Abwasserentsorgung wird durch die Vergärung des Klärschlammes und das daraus entstehende Gas und die entstehende Wärme die Kläranlage betrieben und in einem (Blockheizkraftwerk) BHKW-Strom erzeugt. Ein weiterer Meilenstein war der Zusammenschluss der Abwasserbetriebe der Verbandsgemeinden Wöllstein und Wörrstadt zu einer gemeinsamen Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) Abwasserbeseitigung Wöllstein-Wörrstadt (AWW). Das erste gemeinsame Projekt ist der Umbau der Kläranlagen in Gau-Bickelheim und Wöllstein zu energieautarken Kläranlagen. Die Nutzung moderner zukunftsorientierter Technologien zeigt die Innovationsbereitschaft der Verbandsgemeinde. Gau-Bickelheim ist ein deutschlandweites Modellprojekt mit Bundesförderung.

Unser vorbildliches Engagement im Bereich des Klimaschutzes und der Energiewende fand große Anerkennung, so etwa durch die Auszeichnung als „Modellkommune zur nachhaltigen Entwicklung“ durch das Land Rheinland-Pfalz; die Verleihung des Preises „Superidee“ des Gemeinde- und Städtebundes für unsere Aktivitäten auf dem regenerativen Energiesektor; die Auszeichnung als „dena Energieeffizienz-Kommune“ von der Deutschen Energieagentur (DENA) sowie zum zweiten Mal die Verleihung des „European Energy Award“ (eea) für kommunale Energieeffizienz und Klimaschutz als erste und bisher einzige Verbandsgemeinde in Deutschland. Diese Auszeichnung mit dem eea ist eine Mischung aus einer europaweit einheitlichen Zertifizierung und einer Auszeichnung. 

Eine erneute Verleihung als „Fairtrade Kommune“ ist gerade erfolgt. Die VG trägt nunmehr seit 10 Jahren diesen Titel, was eine langfristig orientierte, regionale und nachhaltige Beschaffungsstrategie durch die Verbandsgemeinde und die Gemeinden bedeutet und für die umfassende Berücksichtigung fair gehandelter Produkte steht, was wir in erster Linie dem großen ehrenamtlichen Engagement unserer Lokalen Agenda zu verdanken haben.

Um das Wohnen in unserer lebens- und liebenswerten Region künftig noch attraktiver zu gestalten, müssen wir unsere Weinkulturlandschaft erhalten, eine sozial gerechte Gesellschaft schaffen und unserer Verantwortung für die kommenden Generationen gerecht werden, insbesondere bei dem Schutz unserer natürlichen Ressourcen.

 

Daher sind unsere konkreten Ziele:

 

· das Klimaschutzkonzept neu zu bewerten, fortzuschreiben und die Verwaltung zur klimaneutralen Verwaltung bis 2035 weiterzuentwickeln;

· die Erhöhung der Sanierungsquote durch die Neuauflage des VG-Förderprogramms der energetischen Sanierung von privaten Gebäuden beispielsweise durch finanzielle Zuschüsse der Verbandsgemeinde für den Austausch von Heizungspumpen und die Installation von Wärmedämmungen, wofür zur Aufstockung auch ein Teil der KIPKI-Mittel (Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation) eingesetzt werden;

· die Erstellung einer „kommunalen Wärmeplanung“ in allen Gemeinden der VG zur Verringerung der Wärmeversorgung mit fossilen Brennstoffen. Als Grundlage dienen hier die bereits erstellten Quartierskonzepte. Diese 11 Quartierskonzepte sollen weiterentwickelt werden und in den Gemeinden zur Verbesserung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Energieversorgung sowie einem guten und lebenswerten örtlichen Umfeld beitragen. Daraus ergibt sich auch ein neues Geschäftsfeld für den ESW, nämlich der Bau und Betrieb von Nahwärmenetzen überall dort, wo sie ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind;

· weitere Beratungs- und Informationsangebote für die Bevölkerung wie beispielsweise Energieberatungen mit der Verbraucherzentrale, Themenabende und „Energietische“;

· die weitere energetische Sanierung unserer kommunalen Gebäude zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Energieeinsparung unter anderem durch KIPKI-Fördermittel, um z.B. die Beleuchtung durch eine LED-Beleuchtung zu ersetzen;

· die Errichtung von Fotovoltaikanlagen mit kombinierten Speicheranlagen auf allen kommunalen Dächern über den ESW;

· die E-Mobilität weiter voranzutreiben und Anreize zu schaffen, hier wurde in jeder Gemeinde eine E-Ladesäule eingerichtet, aber auch private Initiativen für eine sogenannte „Wall Box“ von der VG gefördert. Wir wollen auch die Unterstützung von Carsharing-Modellen in Zusammenarbeit mit privaten Anbietern und den Bau von E-Bike-Ladestationen über unsere Tourismus GmbH weiter voranbringen;

· die energetischen Sanierungssatzungen als Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger bei der Sanierung ihrer Gebäude für alle Gemeinden in unserer VG zu realisieren. Als eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz haben wir in Spiesheim eine energetische Sanierungssatzung inklusive umfangreicher Beratung der Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gebracht. Durch eine solche Satzung können die Hauseigentümer höhere steuerliche Abschreibungen bei der energetischen Sanierung ihrer Häuser geltend machen;

· die weitere Unterstützung des Netzwerkbüros und unserer aktiven und vorbildlich ehrenamtlich tätigen „Lokalen Agenda 2030 in der VG“ auf der Grundlage der verabschiedeten Dialogvereinbarung, die eine neue Form direkter Bürgerbeteiligung darstellt. Ziel ist langfristig die Realisierung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN in unserer VG;

· die weitere Umsetzung unseres „Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK)“ durch die Erhaltung und Pflege unserer Weinkulturlandschaft, das Anlegen von Blührandstreifen in Monokulturen und der Schutz der Artenvielfalt. Ein erstes realisiertes Projekt ist der „Wasserlehrpfad in Wallertheim“ mit vielen Elementen, weitere sollen folgen;

· die Renaturierung weiterer natürlicher Gewässer und der Ausbau des Hochwasserschutzes durch das neu aufgestellte Starkregen- und Hochwasserschutzkonzept der VG in enger Kooperation mit den betroffenen Landwirten und Grundstückseigentümern;

· eine langfristig orientierte, regionale und nachhaltige Beschaffungsstrategie durch die Verbandsgemeinde und die Gemeinden;

· die umfassende Berücksichtigung fair gehandelter Produkte;

· der Umbau unserer Kläranlagen im Gebiet der VG Wörrstadt und Wöllstein zu „Energieautarken Kläranlagen“. Hierfür sollen weitere Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der Kläranlagen und ein weiteres BHKW installiert werden;

· den kompletten Abwasserbereich klimaneutral gestalten und auch für den gesamten AWW ein sogenanntes virtuelles Kraftwerk erstellen. Das bedeutet seinen gesamten Strombedarf selbst zu erzeugen und keine Energie mehr einkaufen zu müssen. Diese Investitionen werden auch dazu beitragen, dass die Gebühren niedrig bleiben können;

· und nicht zuletzt die permanente Sanierung unserer Kanäle zur Vermeidung eines Sanierungsstaus oder gar von Kanalschäden, was im Ergebnis auch zur Beibehaltung niedriger Abwassergebühren führt;